Nachhaltigkeit
- ein abgedroschener Begriff?

Die Überbeansrpuchung des Begriffs "Nachhaltigkeit" in den letzten Jahrzehnten, führt dazu, dass dieser mittlerweile oft eine Abwehrhaltung erzeugt. 
Zu viele Marketing-Kampagnen von Unternehmen, Greenwashing verschiedener Organisationen und oft auch das Fehlen einer klaren Definition und konkreter Maßnahmen haben das Konzept in der Vergangenheit verwaschen und den Begriff überstrapaziert.

Nicht jedes Projekt kann ein Vorzeige-Objekt für Nachhaltigkeit sein oder muss alle Punkte des Förderkataloges erfüllen. Denn nicht jedes Objekt ist ein Neubau, der den neuesten Anforderungen entsprechend realisiert werden kann. Es gibt Altbauten, es gibt Einschränkungen im Bestand. Einschränkungen im Budget selbstverständlich. Und trotzdem kann es sich lohnen, zu überlegen, welche Elemente man vielleicht aus dem Bestand übernehmen kann. Was eventuell aufbereitet und gestalterisch aufgewertet werden kann, anstatt es herauszureissen. Wie neue Räume geplant werden können, damit sie möglichst langfristig Freude bereiten und vielfältig verwendbar sind. 

Ca. 40% der weltweiten CO2-Emissionen werden durch den Gebäudebau- und Betrieb verursacht! (1)
55,5 % des Gesamt-Abfallaufkommens pro Jahr in Deutschland entsteht durch Bau- und Abbruchabfälle!
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Innenarchitektur kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem sie umweltbewusste und Ressourcen schonende Gestaltungsprinzipien berücksichtigt. Wir möchten gerne mit Ihnen und für Sie bauen. Nicht um irgendwelche Floskeln zu erfüllen. Aber um unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten - so gut es eben in jedem einzelnen Projekt möglich und sinnvoll ist. 

Deshalb sind wir seit 2023 Mietglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Durch die Integration von nachhaltigen Prinzipien in die Innenarchitektur kann die Branche dazu beitragen, umweltfreundlichere und gesündere Innenräume zu schaffen, die gleichzeitig langlebig, ästhetisch ansprechend und funktional sind.

Nachhaltigkeit in der Innenarchitektur.

Aspekte, auf die man in der Innenarchitektur im Bezug auf Nachhaltigkeit achten kann: 

Raumplanung und Flexibilität: Eine nachhaltige Raumplanung berücksichtigt die Bedürfnisse der Nutzer und ermöglicht eine flexible Nutzung des Raums im Laufe der Zeit. Durch die Schaffung multifunktionaler Räume und Einbauten, die sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lassen, kann die Lebensdauer der Einrichtung verlängert werden.  

Materialwahl: Unsere Kernpunkte Raum+Material wiederholen sich in jedem Bauvorhaben und stehen ganz oben. Denn neben der Raumplanung sind die eingesetzten Materialien entscheidend für das Wohlbefinden der Nutzer. 
Die Raumqualität, die durch natürliche Materialien entsteht, ist nicht durch Imitate erreichbar. Gleichzeitig können natürliche Materialien besser nachbearbeitet werden und haben dadurch oftmals eine längere Lebensdauer. Ein Echtholz-Dielen-Boden kann auch nach Jahrzehnten abgeschliffen und neu versiegelt werden. 
Die Wahl von schadstoffarmen Materialien fördert die  Luftqualität von Wohnräumen. Dazu zählen ökologische Baustoffe, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Natursteine aus einheimischen Steinbrüchen, umweltfreundliche Farben und Lacke mit geringen Schadstoffemissionen. 

Energieeffizienz: In der Innenarchitektur können Maßnahmen ergriffen werden, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Eine optimale natürliche Belichtung schafft neben der gesteigerten Wohnqualität durch Blickbezüge und Verbindungen nach außen gleichzeitig einen verringerten Bedarf von künstlichen Lichtquellen.
Der Einsatz energieeffizienter Beleuchtung und Geräte sowie die Nutzung erneuerbarer Energien tragen ebenfalls zur Energieeinsparung bei.

Upcycling und Recycling: Das Konzept des Upcycling und Recyclings kann auch in der Innenarchitektur angewendet werden. Durch die Umgestaltung und Wiederverwendung vorhandener Möbel und Materialien können Abfallmengen reduziert und Ressourcen eingespart werden.

Zertifizierungen und Standards: Als Leitfaden für umweltfreundliche Produkten können nachhaltige Zertifizierungen und Standards wie das DGNB System, LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) oder BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) dienen.


Durch die Integration dieser nachhaltigen Prinzipien in die Innenarchitektur kann die Branche dazu beitragen, umweltfreundlichere und gesündere Innenräume zu schaffen, die gleichzeitig ästhetisch ansprechend und funktional sind. Eine nachhaltige Innenarchitektur ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltbewussten und verantwortungsvollen Gestaltung von Innenräumen. 

Quellenangaben
(1)  iea I 2019 Global Status Report for Buildings and
(2) Statistisches Bundesamt, Abfallbilanz, Wiesbaden, versch. Jahrgänge; Wert gerundet